„Technologieführerschaft made in China”

Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet der Dinge: Bei diesen Zukunftsthemen ist die Volksrepublik China ganz vorne dabei. Die Entwicklung treibt auch die Harting-Technologiegruppe mit einer speziellen Strategie voran.

Im Jahr 1945 in Espelkamp gegründet, ist die Harting Technologiegruppe heute ein weltweit führender Anbieter von industrieller Verbindungstechnik für Daten, Signale und elektrischen Strom. Mit rund 6200 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 869 Millionen Euro. Weltweit ist Harting mit 14 Produktionsstätten und 44 Vertriebsgesellschaften vertreten.

„Wir sind seit 30 Jahren in China, mit Produktion, Vertrieb und Entwicklung”, erläutert Philip Harting, CEO der Harting Technologiegruppe. China produziert im und für das eigene Land, ist darüber hinaus aber auch gleichzeitig Technologiepartner und Lieferant für die ganze Welt. „Wir leisten mit unserer Connectivity einen entscheidenden Beitrag, um die Ziele des Landes zu erfüllen”, sagt der CEO weiter. Denn in Sachen Nachhaltigkeit muss sich die Volksrepublik keinesfalls verstecken. Philip Harting sieht zwar Deutschland mit seinen innovativen Unternehmen als Vorreiter bei der Entwicklung von Klimaschutztechnologien. Nachhaltigkeit, Energieeffiziente Produktion und Produkte sowie ein Ressourcenschonender Umgang sind für deutsche Unternehmen gewissermaßen Teil ihrer DNA. Die Abkehr von fossilen Energieträgern ist notwendig und wirkt wie ein Katalysator für Innovationen.

Doch auch für China ist das Thema Nachhaltigkeit heute von ganz besonderer Bedeutung. Das Land hat sich zahlreiche Umweltziele gesteckt. Das Größte darunter: Klimaneutralität bis zum Jahr 2060 und die damit verbundenen Investitionen in erneuerbare Energien. „Hier schafft China innovative Technologien beispielsweise in den Bereichen Transportation, Windkraft, Batterietechnik sowie auf dem Gebiet der elektronischen Speichertechnologien. Im Bereich der Windenergie ist das Land beispielsweise einer der Technologieführer sowie Treiber der Effizienzsteigerung und verzeichnet darüber hinaus das weltweit größte Volumen”, stellt Philip Harting fest.

Wir leisten mit unserer Connectivity einen entscheidenden Beitrag, um die Ziele des Landes zu erfüllen

In diesem Kontext verfolgt die Harting Technologiegruppe in China eine klare Strategie. „Wir wollen unsere Lokalisierung weiter verstärken – nicht nur in den Bereichen Produktion und Vertrieb/Marketing, sondern auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Innovation und Service”, erklärt der CEO. Der enge Kontakt zu den chinesischen Kunden hat für das Unternehmen oberste Priorität. „Mit ihnen wollen wir gemeinsam neue Produkte und Technologien entwickeln und realisieren, insbesondere bei den Themen Robotik, erneuerbare Energien und Datenzentren”, kündigt Philip Harting weiter an.

Einen Blick auf die Produktionslandschaft der chinesischen Landesgesellschaft zeigt, dass die Strategie schon an vielen Stellen umgesetzt wird. „Wir produzieren nicht nur Steckverbinder in China, sondern wir machen viel mehr als das: Harting liefert auch die Connectivity für die Produktionsumgebungen und -prozesse. Wir sind in den Produkten diverser Robotik-Unternehmen vertreten – sei es bei Partnern wie Kuka oder auch in den Applikationen der vielen chinesischen Newcomer der Branche”, berichtet der Unternehmensführer. Die Lösungen helfen dabei, in China die innovativen Technologien und Kompetenzen aufzubauen, um zukünftig vor Ort klimaneutral zu produzieren.

Dazu ist das Espelkamper Unternehmen mit seinem Geschäftsbereich Harting Customised Solutions (HCS) beispielsweise als Komplettlösungsanbieter unterwegs. „In China bedienen wir von HCS insbesondere die Märkte Windkraft, sind mit unseren Verbindungstechnologien im Bahn- und Robotikbereich tätig, und wir liefern schließlich Connectivity für eines der derzeit größten Technologiethemen des Landes: Batteriespeichersysteme”, erläutert der CEO. Hier ist das Unternehmen auf ganzen Produktionslinien vertreten.

Das Engagement hat seinen guten Grund: In den vergangenen Jahren hat sich der Markt für Energiespeicher in Form von Lithiumbatterien dynamisch entwickelt. Die Steckverbinder der Baureihe Han S haben die Ingenieure von Harting deshalb speziell für modulare Batteriespeichersysteme entwickelt. Die neue sichere Verbindungstechnologie kann die Installation und die Betriebseffizienz von Energiespeichersystemen auf der Basis von Batteriemodulen beschleunigen. „Auf diese Weise werden die neuen Anforderungen an höhere Spannungen und Ströme sowie an einen besseren Schutz der chinesischen Lithiumbatterie-Industrie erfüllt. Was natürlich auch für den globalen Markt für neue Energien gilt”, sagt Philip Harting.

Bei der Co-Creation zählt insbesondere, wie wir zusammen mit Partnern vor Ort gemeinsame Lösungen entwickeln und das kollaborative Engineering vorantreiben

Auch in Zukunft wird China für das deutsche Unternehmen bedeutsam bleiben. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel Co-Creation. „Dabei zählt insbesondere, wie wir zusammen mit Partnern vor Ort gemeinsame Lösungen entwickeln und das kollaborative Engineering vorantreiben. Zum einen sind wir in unserer chinesischen Landesgesellschaft stolz auf unsere große Entwicklungsmannschaft, zum anderen ist es unser Ziel, mit diesem Team den hohen Ansprüchen unserer chinesischen Kunden gerecht zu werden”, sagt der CEO. Diese Ansprüche zu erfüllen, setzt eine lokale Nähe zu den Partnern voraus. Unter diesen Bedingungen lassen sich beispielsweise Anwendungen erschaffen, die dann in China zum Einsatz kommen. „In China produzieren wir nicht, um zu exportieren. Vielmehr entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden für den dortigen Markt perfekt angepasste Lösungen, die dem chinesischen Anspruch gerecht werden, Technologieführer zu sein. Dies gilt also sowohl für die Entwicklung als auch für die Produktion”, konstatiert der Unternehmenslenker. Hier gilt die Prämisse: Lösungen von Harting in China sind gemeinsam vor Ort entwickelt, für einen Kunden in China und dessen Produkt in China, aber auch in der ganzen Welt.