ZIEHL-ABEGG: “Wir werden alles tun, um mit unseren Lieferanten weiter zusammenzuarbeiten”

Mit Sonderlieferungen von Ventilatoren unterstützen die Mitarbeiter von  Ziehl-Abegg den Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. Peter Fenkl, der Vorstandsvorsitzende, über die aktuelle Situation beim Weltmarktführer aus Künzelsau, der in China 500 Mitarbeiter beschäftigt.

Peter Fenkl – Vorstandsvorsitzender ZIEHL-ABEGG SE

Herr Fenkl, wie geht es Ihren Teams in China?

Ziehl-Abegg hat 450 Mitarbeiter in Shanghai beschäftigt, außerdem rund 50 Mitarbeiter im Vertrieb in ganz China. Ein Mitarbeiter davon arbeitet in Wuhan. Nach unserem Kenntnisstand ist er derzeit nicht von der Krankheit betroffen. Auch von allen anderen Mitarbeitern ist uns keine Erkrankung bekannt.

Wie kam es zum Auftrag, die neuen Krankenhäuser zu beliefern?

Ziehl-Abegg ist ein weltweiter Hersteller von Ventilatoren, die sich sehr gut in Krankenhäusern bewährt haben. Daher hat Ziehl-Abegg China die Bestellung für diese Ventilatoren erhalten: Einmal für das Krankenhaus in Wuhan, aber auch für neue Krankenhäuser in Shandong und Shenzhen sind Ventilatoren geliefert worden.

Mitarbeiter sind gerne zur Arbeit gekommen, weil sie so den Menschen helfen konnten, für welche die Krankenhäuser gebaut werden.

Welche Schwierigkeiten stellten sich dabei?

Unser Werk in Shanghai stand bei der ersten Bestellung still – wegen der jährlichen Betriebsruhe zum chinesischen Neujahrsfest. Doch die ersten 70 Ventilatoren waren weitgehend fertig und mussten nur verpackt und ausgeliefert werden; das konnten wenige Mitarbeiter erledigen. In der zweiten Woche war ebenfalls Betriebsruhe, nun allerdings wegen der landesweiten Schließung aller Unternehmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus‘ zu verhindern. In dieser Zeit gab es eine Bestellung für 260 weitere Ventilatoren, die wir erst produzieren mussten. 10 Mitarbeiter sind gerne zur Arbeit gekommen, weil sie so den Menschen helfen konnten, für welche die Krankenhäuser gebaut werden.

Generell, wie geht es jetzt, auf Sicht, die nächsten Tage, mit Mitarbeitern, Partnern, Kunden in China weiter?

Aktuell sind im Produktionsbereich noch mehr als die Hälfte der Mitarbeiter nicht zur Arbeit gekommen. Denn für diese gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, falls sie die Urlaubszeit während des chinesischen Neujahrsfests in bestimmten Bezirken verbracht haben. Daher gehen wir nach heutigem Stand davon aus, dass kommende Woche wieder alle Mitarbeiter an Bord sind.   

Sind in dieser Situation globale Lieferketten neu zu organisieren?

Wir sind froh, dass wir einen weltweiten Produktionsverbund haben. So können wir kurzfristig bestimmte Bestellungen oder Produktionen umstellen. Natürlich überprüfen wir immer wieder Lieferketten und Produktionskapazitäten an unseren globalen Standorten. Doch grundsätzlich sind wir stets an langfristigen Beziehungen zu Lieferanten und Kunden interessiert. Die aktuelle Krise ist nicht den Unternehmen in China anzulasten – daher wird Ziehl-Abegg  alles tun, um weiterhin mit bisher zuverlässigen Lieferanten zusammenzuarbeiten. 

 

Background

Global Player – engagiert vor Ort: Ziehl-Abegg

Rund 80 Prozent des Umsatzes macht Ziehl-Abegg außerhalb Deutschlands. Weltweit arbeiten etwa 4300 Mitarbeiter für das Unternehmen, knapp die Hälfte davon in Deutschland Wichtigste Märkte sind dabei die USA und aber auch China. 


Ziehl-Abegg hat früh alle Dienstreisen von und nach China gestrichen. Ziehl-Abegg Deutschland und Ziehl-Abegg Japan haben mehrere Tausend Mundschutzmasken ins Werk nach China geschickt, als regional Mundschutzmasken knapp wurden.  Ziehl-Abegg China hat den Auftrag erhalten, innerhalb weniger Tage mehr als 70 Ventilatoren für das neue in nur wenigen Tagen gebaute Krankenhaus in Wuhan zu liefern.


Jason Liu, Geschäftsführer von Ziehl-Abegg China stellte das vor eine besondere Herausforderung: Alle 450 Mitarbeiter in Shanghai waren in den chinesischen Neujahrsferien. Auch Ziehl-Abegg folgte den Vorgaben der Stadtverwaltung von Metropole, die Urlaubsphase bis zum 10. Februar zu verlängern, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.


“Es ist großartig, dass die chinesische Regierung so schnell reagiert und in dieser kurzen Zeit ein neues Krankenhaus gebaut hat”, sagte Jason Liu. “Ich bin sicher, dass viele unserer Mitarbeiter die Hilfe für die Menschen in Wuhan unterstützen und in den nächsten Tagen Ventilatoren für das neue Krankenhaus produzieren werden.”


Die speziellen Ventilatoren für Krankenhäuser besitzen einen hocheffizienten energiesparenden EC-Motor als Antrieb. Das Laufrad ist aus einem speziellen Verbundwerkstoff hergestellt, den Ziehl-Abegg speziell für Hygieneanwendungen entwickelt hat. Die Ventilatoren sind somit antibakteriell, ohne jegliche Korrosionsgefahr und ohne jede Ausgasung. 

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